Hufrehe ist Entzündung der Huflederhaut. Diese ist durchblutet und umgibt das Hufbein.
Durch die Verbindung der Huflederhaut über ein "Klebehorn" (weiße Linie-Horn) wird das Pferdegewicht über das Hufbein in der Hufkapsel elastisch, jedoch leistungsfähig aufgehängt.
Eine Entzündung der Lederhaut ist für das Pferd sehr schmerzhaft. Mit der Zeit kann sich die Lederhaut von der Innenseite der Hufkapsel, ihrer Aufhängung, lösen. Dabei sinkt der Knochen mit dem Gelenk auf die darunter liegenden Strukturen ab. Manchmal rotiert nur die Zehenspitze nach unten (Rotation des Hufbeins), oft senkt sich das ganze Hufbein nach unten ab (Separation).
Bei schweren Fällen kann es zu einem Hufbeindurchbruch kommen, d.h. der Knochen bricht durch die Sohle und wird sichtbar. Besteht eine Hufbeinrotation über einen längeren Zeitraum, d.h. der Knochen steht lang "auf der Spitze", kann es zu einem Abbau des Knochengewebes am vorderen Teil des Knochens kommen. Dazu ensteht oft eine Verformung/Zubildung an der, die als "Hutkrempe" oder "Skispitze" bezeichnet wird. Dies geschieht aufgrund der Überbelastung der Hufbeinspitze durch die Steilstellung.
Durch eine optimale Strategie in der Hufbehandlung kann die Balance des Hufbeins oftmals wieder hergestellt werden. Dazu ist eine erfahrene praktische Umsetzung mit relativ kurzen Behandlungsintervallen notwendig.
Weitere Informationen: www.hufrehe.de
Heilung wird oftmals erreicht, wenn konsequent die möglichen Ursachen beseitigt werden: Über- und Unterbelastung, Medikation, Hufbeschlag, falsche Hufbearbeitung und Hufform, Ernährung, falsche Haltungsbedingungen (zu wenig Bewegung) und Lebensraum.
Der Hufpfleger bzw. Hufheilpraktiker kann mit dem E.I.P.P. Team eng zusammenarbeiten. Stimmen Strategie und Haltungsbedingungen, sind die Erfolgsaussichten nach den Jahrzehnte langen Erfahrungen der Hufklinik Eifel (www.equine-instutut.de) recht gut. Das betrifft auch schwere Fälle von Hufbeindurchbrüchen bzw. schwere Separationen des Hufbeins.
Die Behandlung durch den Hufpfleger besteht darin, durch geeignete Hufbearbeitung die korrekte, optimale Hufform wieder herzustellen. Nur dadurch wird eine Wiederbelebung der Huflederhaut durch Aktivieren des Hufmechanismus ermöglicht. Dieser ist die Grundlage um eine neue stabile Aufhängung zwischen Hufbein und Hufkapsel zu erzeugen.
Für Pferdehalter, die sich grundlegend über Hufrehe informieren wollen, sollten unbedingt an einem Hufseminar
(https://www.equine-institut.com/de/ausbildung/hufseminare.html) teilnehmen oder in akuten Fällen eine Hufanalyse machen lassen.
Quelle und Fallbeispiele: www.equine-institut.de
Bilder folgen!
Bei der sog. Hufrollen- oder Strahlbeinerkrankung handelt es sich nicht um eine Erbkrankheit! Die Ursache für diese Krankheit ist vielmehr in einer verformten Hufkapsel zu suchen!
Hierfür sind u.a. eine deformierte Hufforn, Bewegungsmangel während der Aufzucht und Hufbeschlag verantwortlich. Durch Quetschungen und Druck des Hufhornes in der Nachbarschaft des Strahlbeinkomplexes (Sehnen, Schleimbeutel, Strahlbein, Gelenk) entzündet sich diese Region.
Herrkömmlich besteht die Therapie meist in Beschlag mit Eisen-/Plastikkeilen.
Dadurch dass der Huf mehr auf die Spitze gestellt wird, werden die Trachten entlastet und dadurch die Quetschungen verringert. Dies kann zwar zu einer momentanen, optisch betrachteten Besserung führen, Heilung ist durch diese Maßnahmen nicht zu erwarten.
Ursachen müssen beseitigt werden!
Durch gezielte Hufbearbeitung müssen Ursachen, wie Quetschungen durch das Kapselhorn, beseitigt werden und nach und nach der Huf wieder in seine physiologische Form gebracht werden. Ohne Beschlag!!!
Quelle und Fallbeispiele: www.equine-institut.de und www.hufrolle-podotrochlose.de
Hufbeschlag, falsche Hufbearbeitung von unbeschlagenen Hufen in Verbindung mit Bewegungsmangel und ungeeigneten Böden für die Aufzucht sowie Verletzungen sind Ursachen für die Entstehung von sogenannten Zwanghufen.
Bei Zwanghufen ist die Hufkapsel (Hornschuh) verengt. Sie wird beim Auffußen, d.h. bei Belastung enger anstatt weiter und "zwängt" das Innere des Hufes (Blutgefäße, Nerven, Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder) ein. Dies führt zu Quetschungen und Entzündungen der vorderen seitlichen Wandlederhaut, der Sohlenlederhaut und von Teilen der Hufknorpel.
Trachtenzwang verursacht außerdem schmerzhafte Quetschungen der Ballen.
Um diesem Schmerz auszuweichen, versucht das Pferd, die hintere Region des Hufes zu entlasten, belastet also vermehrt den mittleren und vorderen Bereich des Hufes. Dadurch stellt es das Hufbein steiler. Damit werden die vorderen Huflederhautbereiche überlastet und der vordere Hufbeinrand drückt auf die Sohlenlederhaut.
Die Durchblutung der Sohle wird eingeschränkt und als Folge bildet sich minderwertiges Horn. Durch die Entlastung der Trachten nimmt der Druck auf Ballen und Trachten ab, diese wachsen schneller und der Huf wird steiler.
Wenn sich die Form des Hufes verändert, verändern sich auch die Gelenke, Bänder und Sehnen.
Ein Hufpfleger, der die Anatomie im Inneren eines Hufes von außen erkennt, ist in der Lage Fehlspannungen des Hufes, Gründe für Schmerzhaltungen und andere Komfortprobleme zu erkennen und zu beseitigen. Ein Pferd, das beispielsweise Schmerzen im Bereich der Eckstreben hat, wird das Gewicht nicht auf den hinteren Teil der Hufe verlagern wollen. Das Fehlen von Belastung im Trachten-Ballenbereich führt zu Zwanghufen und vermindert bzw. setzt den Hufmechanismus außer Kraft.
"Zwanghuf" ist eine schwere, komplexe Verformung des Hufes.
Die Umformung von Zwanghufen zu gesunden Naturhufen kann, je nach den individuellen Gegebenheiten und dem Grad der bereits eingetretenen Schädigung, Wochen, Monate oder Jahre dauern!
Quelle und Fallbeispiele: www.equine-institut.de
Vergleich: Zwanghuf - weiter Huf
Zwanghuf
weiter Huf
Hauptursache für Hornspalten sind Spannungen, die infolge von Hufbeschlages oder falscher Hufbearbeitung, sowie Trockenheit auftreten.
Dadurch können die Seitenwände am Boden nicht auseinanderweichen, dadurch wird das Sohlengewölbe wird gedrückt und es kann nichtabflachen. Hinter dem letzten Nagel kann ein Knick in der Wand entstehen. Die gesamte Hufmechanik ist dadurch gestört. Ein Huf mit beispielsweise untergeschobenen Trachten kann ebenfalls den Huf so stark deformieren, dass die Spannungen zu viel werden und die Hufkapsel bricht bzw. reißt. Auslöser können auch auf der Sohle liegende Eckstreben sein.
Die Hufwände müssen sich am Boden vom Null-Punkt an der Zehenspitze aus bis zur weitesten Stelle des Hufes allmählich erweitern. Die Trachten dürfen beim Auffußen keinen Hebel bilden.Die Sohle ist nicht zur Druckaufnahme, sondern zum Druckausweichen Richtung Boden konzipiert. Entsprechend entstehen extreme Spannungen, wenn diese physikalischen Faktoren mißachtet werden!
Demnach kann eine Heilung ausschließlich durch Beseitigung der Ursachen dieser falschen Spannungen erfolgen.
Immobilisierung verzögert bekanntlich jede Heilung. Also kann Ausschaltung des Hufmechanismus niemals zu Heilerfolgen führen.
Der Hufmechanismus ist die Voraussetzung für normale Blutzversorgung in dieser Region und deshalb notwendig zur Heilung.
Sobald ein Huf mit Kapselrissen (-brüchen) in eine Naturhufform gebracht wird, verheilt jeder Hornspalt.
Auf alle Fälle sind desinfizierende Mittel wie Jodoformäther zu vermeiden, die eine stark austrocknende Wirkung haben. Sie machen das nachwachsende Horn spröde und nicht haltbar. Man muß im Gegenteil den Hufen durch tägliches Baden reichlich Wasser zuführen. Bei Beschädigungen am Kronsaum können im Horn sichtbare Vernarbungen zurückbleiben.
Quelle und Fallbeispiele: www.equine-institut.de
Beim Hufabszess (= im Volksmund Hufgeschwür) handelt es sich um eine eitrige Entzündung der Huflederhaut. Zwischen Huflederhaut und Hufhorn entsteht Druck, der durch zwischen, dem Pferd starke Schmerzen verursacht und zu deutlicher Lahmheit führt.
Hufgeschwüre kommen sowohl bei beschlagenen als auch bei unbeschlagenen Hufen vor. Sie entstehen nur äußerst selten durch Verletzungen von außen.
Entstehung eines Hufabszesses beim unbeschlagenen Huf:
Lederhaut- oder Hufknorpelregionen, die längere Zeit abgequetscht wurden, sterben ab. Nach einer korrekten Hufbehandlung, die den Hufmechanismus aktiviert, kommt es zur Wiederdurchblutung dieser Bereiche. Die abgestorbenen Gewebeteile werden durch Eiter vom lebenden Gewebe abgelöst, verflüssigt und nach außen befördert. Die toten Gewebeteile (für den Organismus sind das Fremdkörper) können nicht über die Blutgefäße der Huflederhaut abtransportiert werden, müssen also durch das Horn nach außen gelangen.
Hufabszesse sind Heilungsvorgange und entstehen oft bei der Umstellung beschlagener Hufe auf Barhufl!
Wenn sich Zwanghufe öffnen, muss mit Sohlen-, Ballen- und Kronrandabszessen gerechnet werden.
Hufabszesse finden sich überwiegend im Trachtenbereich, manchmal auch an Strahl und Ballen und vor oder seitlich der Strahlspitze. Sie bilden sich auch an den Stellen, an welchen sich die Aufzüge der Hufeisen befanden und im Bereich des letzten Nagels. Vielfach verursachen beim unbeschlagenen Pferd zu lange Eckstreben, die über die Sohle wachsen oder ins Hufinnere gedrückt werden, Druckstellen, die sich später als Hufgeschwüre bemerkbar machen.
Eine Behandlung durch den Tierarzt erfolgt meist unter Öffnen des Hufabszesses an der Stelle, an der man ihn durch vorheriges Abdrücken vermutet. Doch oftmals ist das nicht die richtige Stelle. Außerdem führt ein zu frühes Öffnen häufig zu einer erneuten Verkapselung und der Prozess beginnt von vorne. Wenn ein Abszess auf natürliche Weise reif werden kann und dann aufplatzt ist unter dem Abszess von der Natur bereits wieder eine neue Schutzschicht neuer Sohle gebildet. Das bedeutet, dass auch keine besonderen Hygienemaßnahmen erforderlich sind oder Sinn machen würden.
Unterstützt werden kann der Porzess durch Umschläge aus warmem Leinsamenbrei, welcher die Hornsubstanz aufweicht bzw. das tragen eines Badeschuhs (www.heunetz.de)
Sobald der Eiter z.B. am Kronrand austritt ist der Druck weg und die Schmerzen lassen nach. Das dauert in der Regel 7-10 Tage.
Naturhufe, die gut durchblutet werden, sind sehr regenerationsfähig.
Quelle und Fallbeispiele: www.equine-institut.de